Osteoporose: Ursachen, Risikofaktoren, Prävention und Behandlung

22. September 2025

Was ist Osteoporose?

Osteoporose ist eine systemische Erkrankung des Skeletts, die durch einen fortschreitenden Abbau der Knochensubstanz gekennzeichnet ist. Betroffene Personen leiden unter einer verminderten Stabilität der Knochen und einer erhöhten Anfälligkeit für Knochenbrüche.


Wer bekommt Osteoporose?

Osteoporose ist eine häufige Erkrankung. Etwa 10 % aller Erwachsenen ab dem 50. Lebensjahr sind betroffen – Tendenz steigend. Sie gilt daher vor allem als Alterserkrankung. Männer jüngeren Alters sowie Frauen vor der Menopause erkranken nur sehr selten.


Besonders gefährlich ist Osteoporose aufgrund des hohen Risikos von Knochenbrüchen schon bei vergleichsweise leichten Stürzen. Rund die Hälfte aller betroffenen Frauen und etwa ein Fünftel aller betroffenen Männer erleiden im Laufe ihres Lebens eine osteoporotische Fraktur. Besonders kritisch sind Hüftfrakturen – sie schränken nicht nur die Lebensqualität massiv ein, sondern erhöhen auch das Sterblichkeitsrisiko. Rund 26 % der Betroffenen sterben innerhalb von 12 Monaten nach einer solchen Verletzung.


Diagnose von Osteoporose

Ein Screening wird in der Regel bei Männern über 70 und Frauen über 65 (oder postmenopausal) empfohlen. Bei jüngeren Menschen erfolgt eine Überprüfung nur, wenn zusätzliche Risikofaktoren vorliegen.

Der Goldstandard der Diagnostik ist der DEXA-Scan, mit dem die Mineraldichte des Knochens (BMD = Bone Mineral Density) gemessen wird:

  • Werte ab –2,5 oder niedriger → Osteoporose
  • Werte zwischen –1,0 und –2,5 → Vorstufe, sogenannte Osteopenie


Risikofaktoren für Osteoporose

Neben dem Alter gibt es weitere Faktoren, die das Risiko erhöhen:

  • Rauchen
  • übermäßiger Alkoholkonsum
  • Diabetes Typ 1 und Typ 2
  • Nierenerkrankungen
  • chronisch obstruktive Lungenerkrankungen (COPD)


Prävention und Behandlung

Ein gesunder Lebensstil kann das Risiko für Osteoporose deutlich senken – auch bei bereits bestehender Erkrankung.


Empfohlene Maßnahmen:

  • Verzicht auf Alkohol und Nikotin
  • Krafttraining mit Zusatzgewichten zur Stärkung der Knochendichte
  • Nahrungsergänzung mit Vitamin D und Kalzium:
  • 1.000–1.200 mg Kalzium pro Tag
  • 800–1.000 IE Vitamin D pro Tag


Gerade bei bestehender Osteoporose kann eine gezielte Supplementierung das Frakturrisiko um bis zu 30 % reduzieren. Personen mit erhöhtem Risiko sollten zusätzlich eine medikamentöse Therapie unter ärztlicher Betreuung in Betracht ziehen.


Unsere Empfehlung

Schon in jungen Jahren lohnt es sich, den Skelettapparat durch regelmäßiges Training zu stärken. Knochen passen sich an Belastungen an und können so ihre Dichte erhöhen. In Kombination mit einer ausgewogenen Ernährung sowie dem Verzicht auf Tabak und Alkohol lässt sich die Knochengesundheit langfristig fördern.


Für die besonders Wissbegierigen

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36920813/ https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26510847/ https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35378630/

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